117 Maskenbefreiungsatteste soll ein Kauferinger Arzt zwischen Mai 2020 und Januar 2021 ausgestellt haben, ohne die betroffenen Personen untersucht zu haben. Dafür muss sich der Mann ab Donnerstag vor dem Amtsgericht Landsberg verantworten.
Mitten im Höhepunkt der Corona Pandemie galten überall – auch im Freistaat – viele Einschränkungen und Auflagen um überhaupt am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Ausgangssperren, Quarantäne und die erst jetzt weitgehend aufgehobene Maskenpflicht. Viele Menschen weigerten sich diese Masken zu tragen oder konnten dies aus gesundheitlichen Gründen nicht. Um von der Maskenpflicht befreit werden zu können, war jedoch ein ärztliches Attest notwendig. Für Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen war dies auch ohne weiteres zu bekommen. Ein Kauferinger Arzt stelle diese Atteste jedoch aus, ohne die Patienten überhaupt untersucht zu haben, so der Vorwurf der Anklage gegen den 59-jährigen Kauferinger.
Ab dem kommenden Donnerstag steht der Mann nun vor dem Landsberger Amtsgericht und muss sich wegen dem Vorwurf des Ausstellens von unrichtigen Gesundheitszeugnissen in 117 Fällen verantworten.
Mit ihm angeklagt sind auch eine 54-Jährige und eine 45-Jährige welche wegen Beihilfe zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse ebenfalls vor Gericht stehen. Die beiden Frauen sollen laut Anklage, in 86 Fällen den Hauptbeschuldigten Arzt unterstützt haben, in dem sie die erstellten Blankoatteste des Arztes an die Empfänger weitergeleitet hatten.
Mehr als 51 Zeugen und ganze sieben Verhandlungstage hat die Kammer angesetzt, um den Fall rechtlich abzuschließen.