Der Frühling dreht am Mittwoch in einigen Landesteilen voll auf. Aus Südwesten strömt sehr milde Luft mit einer ordentlichen Portion Saharastaub nach Deutschland. Vielleicht knacken wir das erste Mal in diesem Jahr sogar die 20-Grad-Marke, falls der Staub nicht zum Spielverderber wird.
Die Sahara schickt in den nächsten Tagen ein paar Grüße. Frühlingsliebhaber kommen am Mittwoch dank der warmen Wüstenluft in einigen Regionen auf ihre Kosten, zumindest was die Tageshöchstwerte angeht. Die Frühlingsluft hat aber auch eine große Menge Saharastaub im Gepäck, der den Himmel gelblich einfärbt. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Aus Süden schwappt sehr milde Luft von der Sahara kommend über Spanien nach Deutschland. Am mildesten wird es im Südwesten des Landes. Am Oberrhein kann sogar die 20-Grad-Marke geknackt werden, wenn die Sonne intensiv genug einstrahlen kann. In den anderen Landesteilen zeigt das Thermometer meist Werte zwischen 12 und 16 Grad an.”
Die Wüstenluft enthält tüchtige Mengen Saharastaub. „Mit extremen Staubmengen ist die Staubwolke in mehreren Kilometern Höhe unterwegs und trübt den zuletzt so klaren, blauen Himmel milchig-gelb ein. Auch besonders farbintensive Sonnenauf- und Sonnenuntergänge sind dann am Mittwoch und Donnerstag auf die Staubwolke zurückzuführen. Große Mengen Wüstenstaub können allerdings auch gerne mal unvorhergesehen dichte Wolken entstehen lassen, welche dann die Sonneneinstrahlung dämpfen. Der Staub wird somit das Zünglein an der Waage in Sachen 20-Grad-Marke sein”, erläutert der Meteorologe.
Blutregen und -schnee
Weitere Folgen können auch gelb-brauner Schnee in den Bergen und sogenannter „Blutregen” sein. Björn Goldhausen: „Der Großteil der sandigen Luft dürfte in höheren Luftschichten verbleiben. Am Donnerstag zieht jedoch aus Nordwesten eine Wetterfront zu uns herein. Diese vertreibt den Staub nicht nur nach Osten, sondern wäscht ihn mit dem Regen auch aus der Luft. Entsprechend dürften besonders auf Scheiben und den Autos deutliche Wüstenspuren in Form von Staub und feinem Sand zurückbleiben. In den Hochlagen der Alpen filtert der Schnee den Staub aus der Luft. Dann erstrahlt die weiße Pracht nicht mehr strahlend weiß, sondern eher schmutzig braun.”
Im Mittelalter galt der Blutregen übrigens als unheilvolles Vorzeichen, heute werden lediglich die Spuren, die der Regen auf Autos und Fensterscheiben hinterlässt, als störend empfunden. (pm-ext/wetteronline)