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Floorball – Rumpfkader bezwingt die Dragons

Erstmals seit einigen Jahren überwintern die Bundesligafloorballer der Red Hocks Kaufering auf einem Playoffplatz. Zum Liga-Jahresabschluss besiegten die Kauferinger vor rund 200 Zuschauern den direkten Verfolger SSF Dragons Bonn mit 6:5. Erst im letzten Drittel schoss sich die Mannschaft von Trainer Markus Heinzelmann auf die Siegerstraße.
Die Red Hocks Kaufering (links Doppeltorschütze Leevi Väänänen) haben sich zum Jahresabschluss gegen die Dragons Bonn durchgesetzt.  Foto: Wiede

Dabei hatte auch das erste Drittel gut ausgesehen – allein die Tore fehlten. Mit viel Ballbesitz und einigen guten Angriffen über mehrere Stationen kombinierten sich die Kauferinger immer wieder ins Bonner Drittel. Doch am Torabschluss haperte es. Dazu kam, dass die Verschnaufpausen etwas kürzer ausfielen als gewöhnlich: Auf neun Spieler hatte Trainer Heinzelmann verletzungs- oder krankheitsbedingt verzichten müssen, sodass die Red Hocks nur zwei Reihen ins Spiel schicken konnten. Vor allem die Reihe um die Importspieler aus Lettland und Finnland mischte die Dragons-Defensive kräftig auf, doch Torerfolge gab es nur auf der anderen Seite: Mit starken Kontern und effektiven Torabschlüssen erspielte sich Bonn bis zur Drittelpause eine 3:1-Führung – auch dank zweier Treffer von Nationalspieler Florian Weißkirchen. Für Kaufering hatte der Finne Leevi Väänänen das zwischenzeitliche 1:2 erzielt.

Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Gastgeber ihre wohl beste Phase im Spiel: Druckvoll kam man aus der Kabine und erspielte sich Chance um Chance. Im Powerplay brachte dann Moritz Leonhardt seine Farben auf 2:3 heran und gut zwei Minuten später glich Väänänen mit einer Direktabnahme aus – nach starkem Querpass von Lauris Stiprais (29.). Doch nach zehn Minuten erlitt das Spiel der Kauferinger einen sichtbaren Bruch – die Offensivaktionen wurden rarer und die Fehler im Vorwärtsgang häuften sich. So wurde Bonn immer wieder zu Kontern eingeladen und zeigte sich erneut kaltschnäuzig im Abschluss: Weißkirchen legte für die Gäste vom Rhein wieder vor und Teamkollege Jan Zwak ließ sogar noch das 3:5 folgen.

Von einer Vorentscheidung wollte man im Lager der Kauferinger aber bis dato noch nichts wissen. Mit einer geringeren Fehlerquote und einem saubereren Aufbauspiel kämpften sich die Roten binnen weniger Minuten zurück ins Spiel und wurden auch mit Toren belohnt: Stiprais zog aus der Distanz ab und schoss damit das 4:5 (44.) und auch Landsmann Kriss Luzinskis hatte mit einem wuchtigen Schlenzer Erfolg (45.). Das Spiel war somit wieder völlig offen – wobei Kaufering nun am Drücker war, während Bonn geschockt wirkte und nur noch selten gefährlich vors Tor von Dominik Bürger kam. Den ersehnten Führungstreffer erzielte dann Tobias Hutter, der am linken Flügel mit dem Ball einen Meter in die Mitte zog und seinen Schlenzer platziert halbhoch ins rechte Eck setzte. Diese Führung verwalteten die Red Hocks fortan, ohne zu großes Risiko zu gehen. Das vielleicht entscheidende 7:5 wurde mehrfach verpasst, doch auch in der Defensive brannte nichts mehr an.

„Das war kein einfaches Spiel, aber insgesamt geht der Sieg für uns in Ordnung“, konstatierte Trainer Heinzelmann nach der Partie. Er hofft, dass zumindest ein Teil der Mannschaft im Laufe dieser Woche zurückkehren kann, denn eine wichtige Aufgabe steht den Red Hocks in diesem Jahr noch bevor: Am kommenden Samstag, 17. Dezember, kommt ab 18 Uhr der FC Stern München zum Pokal-Achtelfinale an den Lech. Klarer Underdog ist der Zweitligist im Bayern-Derby übrigens nicht: Bislang sind die Münchner in der 2. Bundesliga noch ungeschlagen, sodass den Kauferingern ein echter „Pokalfight“ bevorstehen dürfte.

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