2:1, 4:1, 2:6 – selten haben die Drittelergebnisse einen Spielverlauf besser wiedergegeben. Nachdem die Red Hocks Kaufering eine zwischenzeitliche 6:2- beziehungsweise 8:5-Führung zum Auftakt der Playdownserie gegen den FBC München vor 426 Zuschauern noch spät aus der Hand gaben, hatten die Landeshauptstädter auch in der Verlängerung das bessere Ende für sich.
Im letzten Drittel war Luis Rüger überall: Per Bauerntrick (49.), als Abnehmer eines Freischlags (57.) und mit Gewalt und Präzision (57.) aus dem Spiel heraus traf der Münchener. Bis dahin noch weitgehend unauffällig, sorgte er für drei der vier letzten Tore des FBC in regulärer Spielzeit – jenes zum Ausgleich bereitete er vor, sodass Yannik Zölzer einen Abpraller einschob (60.)
„Bis zum 6:2 waren wir zu fehleranfällig und nicht schlagkräftig genug“, fasst Julian Rüger zusammen. „Ab da mussten wir absolut hochfahren.“ Das tat sein Team ab Anpfiff des letzten Abschnitts erkennbar. Mikuláš Nebrensky (41.), Yannik Zölzer (45.) und Luis Rüger verkürzten, doch zwei glücklich prallende Bälle, bei denen Gregor Denk (50.) und bei seinem Comeback nach Verletzung Tobias Hutter (51.) die Nutznießer waren, ließen Kaufering wieder davonziehen – zumindest vorübergehend.
Denn den Gastgebern schwanden sichtbar die Kräfte, ein ums andere Mal mündeten Balleroberungen in kurzfristigen Befreiungsschlägen statt kontrollierter Entlastung. Als die Münchener vier Minuten vor Schluss den Torhüter zugunsten eines weiteren Angreifers vom Feld nahmen, hatten die Red Hocks nicht mehr viel entgegenzusetzen – zwei Tore fielen noch in dieser Konstellation, in Richtung des leeren FBC-Tors ging kein einziger Abschluss mehr. „Da waren wir sehr gut“, findet Julian Rüger.
Sehr gut waren ihrerseits die Red Hocks bis weit ins zweite Drittel hinein. Nachdem sie früh im Spiel eine lange Phase in Unterzahl mit nur einem Gegentor durch Asko Heinaro (12.) überstanden hatten, legten Raphael Heinzelmann (14.) und Moritz Leonhardt (16.) vor. Das 2:2 im zweiten Durchgang durch Lovis Sturm (24.) konterten Calli Rieß (29.) und Antton Lukka (30.), ehe im Powerplay Marco Tobisch (33.) und Hutter (34.) noch erhöhten – doch das reichte am Schluss nicht. Erneut Zölzer war es, der in der Overtime alles klar machte.
Weiter geht die Serie mit den Spielen zwei und, wenn nötig, drei am Osterwochenende in München. „Jetzt wollen wir den Klassenerhalt ohne Drama in Spiel zwei klar machen“, blickt Julian Rüger voraus.