Starke Leistung, leere Hände: Trotz einer couragierten Vorstellung und langer Führung unterlagen die Red Hocks zuhause gegen den MFBC Leipzig. Das Auftreten bei der 7:9-Niederlage unterstreicht aber, dass die Richtung stimmt. Am Sonntag geht es nach Berlin (16 Uhr).
Ein besonderes Augenmerk auf Dreh- und Angelpunkt Svenson Hoppe richten und den Ball im Vorwärtsgang nicht leichtfertig verlieren – diese Hausaufgaben hatten sich die Red Hocks um Co-Trainer Shouei Yiu, der den verhinderten Headcoach Daniel Nustedt an der Bande vertrat, gegen den routinierten Topfavoriten MFBC Leipzig verordnet. Der Start ging zwar noch deutlich daneben, weil jener Hoppe schon früh recht unbehelligt auf 0:1 stellen durfte (2.), danach lief es für die Gastgeber aber fast wie am Schnürchen.
Kauferings Konter saßen, am besten zielten Raphael Heinzelmann (3.) und zweimal Benedikt Föhr (4., 6.). Zwar brauchte erneut Hoppe nur zwei Sekunden, um im ersten Leipziger Powerplay zu verkürzen, doch erhöhten John Blümke (12.) und Benedikt Richardon noch vor dem ersten Gang in die Kabine auf 5:2.
Der MFBC, mit reichlich Klasse und Routine ausgestattet, fing sich jedoch stark und erhöhte den Druck. Kaufering kam zu Beginn des zweiten Drittels kaum noch strukturiert nach vorne. Umso wichtiger war, dass Calli Rieß (30.) nahezu aus dem Nichts wieder für etwas Abstand sorgte, nachdem Arian Trützschler (26.) und Hoppe (29.) den Anschluss besorgt hatten. Für eine Kauferinger Pausenführung reichte es jedoch nicht mehr, das letzte Wort in Durchgang zwei hatten die Gäste mit Treffern durch Paul Kretzschmar (36.) und Atte Väisänen (39.). Ihre offensiven Ballverluste kamen die Red Hocks teuer zu stehen.
Im Schlussabschnitt nutzte der MFBC auch weiterhin konsequent jede Kauferinger Unaufmerksamkeit für gefährliche Abschlüsse, nach Iven Teßmanns 6:7 (42.) lagen die Hausherren seit langer Zeit erstmals wieder hinten. Zwar glich Daniel Wipfler noch aus (48.). Nachdem erneut Hoppe zulangte (54.) und auch die Schlussoffensive der Red Hocks nicht mehr mehr einbrachte als ein paar gefährliche Abschlüsse aufs Leipziger und den finalen Treffer durch Väisänen ins verwaiste Kauferinger Tor (60.), blieb der starke Auftritt ungekrönt. „Das waren jetzt drei Spiele mit guten Leistungen“, fasst Enge Nguyen zusammen. Daran gelte es anzuknüpfen, baut der Kauferinger Angreifer darauf, dass das noch kleine Hoch auch am kommenden Sonntag in Berlin (16 Uhr) anhält.