Das Wetter spielt verrückt, könnte man meinen. Auf Nachtfrost folgen bereits am Freitag wieder 20 Grad. Ursache für die starken Schwankungen ist ein besonderer Verlauf des Jetstreams. Dieser sorgt für den raschen Wechsel aus polarer Kaltluft und subtropischer Warmluft in Deutschland. Außergewöhnlich ist das im Frühling allerdings nicht.
Über 20 Grad und sommerlich anmutende Gewitter zum Wochenstart, Flocken und Wintergewitter zur Wochenmitte und dann wieder Frühlingsgefühle – die Wettergegensätze sind zurzeit enorm. „Was für ein wildes Auf und Ab! Für alle, die die Nase voll vom Spätwinter haben, gibt es aber Hoffnung: Ab Freitag wird es deutlich milder und das bleibt wohl keine Eintagsfliege”, so Björn Goldhausen, Meteorologe von WetterOnline. Ein erneuter Wintereinbruch mit Frost und Schnee ist zunächst nicht in Sicht.
Jetstream schlägt große Wellen
Grund für die Schwankungen ist der Verlauf des Jetstreams. Dieses Starkwindband in rund 10 Kilometern Höhe trennt die polare Kaltluft im Norden von der subtropischen Warmluft im Süden. Derzeit liegt der Jetstream mit Windgeschwindigkeiten bis über 200 Stundenkilometer direkt über Europa und schlängelt sich mit großen Wellenbewegungen abwechselnd weit nach Süden und dann wieder nach Norden. Je nachdem welche Luftmasse also zu uns vorstößt, bekommen wir es entweder mit subtropischer Warmluft oder polarer Kaltluft zu tun. So ein Wechsel zwischen Winter und Frühling ist besonders in den Übergangsmonaten März und April aber nicht ungewöhnlich, wenngleich die Schwankungen in diesem Jahr besonders ausgeprägt sind.
Zum Wochenende milder
Am Freitag steigen die Temperaturen im Südwesten wieder bis auf 20 Grad an und abgesehen vom Nordwesten ist es trocken und freundlich. Ab dem Wochenende nehmen die Wetterkapriolen langsam ab, denn der Rückgang der Temperatur fällt moderater als zuletzt aus. Am Samstag und Sonntag wird es mit 15 Grad warmer Luft immer noch recht mild. Neben kurzen sonnigen Abschnitten muss aber wieder mit Schauern gerechnet werden. Zum kalendarischen Frühlingsanfang am kommenden Montag steht ebenfalls kein spürbarer Wetterwechsel an.
Halbzeitbilanz des März
Die erste Märzhälfte war regional in der Nordhälfte gegenüber dem Klimamittel der vergangenen 30 Jahre mehr als 1 Grad kälter. Im Süden glichen sich hingegen kalte und milde Phasen aus, sodass die Temperatur im Bereich des Klimamittels lag. Abgesehen vom äußersten Südosten und den Küstenregionen fiel oft überdurchschnittlich viel Niederschlag. In einem Streifen von Südbrandenburg bis ins Rheinland wurde das Niederschlagsmittel für den gesamten Monat regional sogar schon übertroffen. Mit rund 30 Stunden im Flächenmittel zeigte sich hingegen die Sonne in diesem März eher spärlich.
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