Die Red Hocks Kaufering haben am Samstag den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt – und zwar einen riesigen: Mit 13:2 besiegten die Kauferinger im ersten Spiel der Relegation den Zweitliga-Vizemeister TV Lilienthal mit 13:2. Das bedeutet: Gewinnen die Red Hocks am kommenden Wochenende eines von zwei Auswärtsspielen in Lilienthal (bei Bremen), wäre der Verbleib in der 1. Bundesliga endgültig unter Dach und Fach.
Mit einem Sieg in den Play-Downs gegen den DHfK Leipzig hatten sich die Kauferinger am Wochenende zuvor das Ticket für die Relegation gegen den TV Lilienthal gesichert. Die Lilienthaler Wölfe derweil hatten im Zweitliga-Finale den direkten Aufstieg gegen Dresden verspielt und haben nun in der Relegation die zweite Chance gegen Kaufering. Die Relegation wird (wie auch die Play-Downs) in einer „Best of Three”-Serie entschieden. Für die Kauferinger Bundesliga-Jungs war das Ziel somit klar: Das erste Spiel vor heimischem Publikum galt es für sich zu entscheiden, um in der Serie in Führung zu gehen und sich somit zwei „Matchbälle“ zu sichern.
Die Red Hocks, die als Erstligist leicht favorisiert ins Spiel gingen, erwischten einen Traumstart: Nach gerade einmal drei Sekunden (Rekord in der Kauferinger Bundesliga-Historie!) schoss Ricardo Wipfler die Roten in Führung: Wipfler legte sich den Ball vom Bully aus nach vorne und zog direkt mit der Rückhand ab – und der Ball flutschte Wölfe-Schlussmann Milan Uromovic zum 1:0 durch. Ähnlich torreich sollte es weitergehen: Bereits in der siebten Spielminute stand ein 4:0 auf der Anzeigetafel durch weitere Treffer von Tizian Heinzelmann, Daniel Wipfler und Jan Küchli. Nach den ersten zehn Minuten, in denen die Red Hocks klar dominiert hatten und kaum ernsthafte Torchance der Lilienthaler zugelassen hatten, verloren sie ihre Zielstrebigkeit ein wenig. So kamen die Wölfe zu mehreren gefährlichen Abschlüssen. Doch es sollte ihnen im ersten Drittel nicht gelingen, den gut aufgelegten Dominik Bürger im Kauferinger Tor zu überwinden. So erzielten die Red Hocks in Person von Jan Küchli noch ein Tor zum Drittelstand von 5:0.
Für den zweiten Spielabschnitt forderten die Kauferinger Trainer, wieder konzentrierter und überlegter nach vorne zu spielen. Dadurch und durch eine stabile Absicherung sollten gegnerische Konter unterbunden werden. Das gelang auch größtenteils gut: Nach einem konsequtenten Pressing und Ballgewinn vor dem gegnerischen Tor musste Christian Brücklmayr nach Vorlage von Martin Rieß den Ball nur noch über die Linie drücken (22.). Die beiden folgenden Treffer gingen ebenfalls auf das Konto der Kauferinger: Daniel Wipfler und Lukas Wexenberger, beide schön freigespielt, brachten die Fans der Red Hocks zum Jubeln und einen Zwischenstand von 8:0 auf die Anzeigetafel. Dann durften sich auch die Lilienthaler über ein Tor freuen – Leon Bauer traf aus der Distanz. Die Antwort der Kauferinger ließ allerdings nicht lange auf sich warten. In Überzahl schoss Marco Tobisch auf Vorlage von Raphael Heinzelmann das letzte Tor des zweiten Drittels.
Im Schlussdrittel knüpfte zunächst Jonas Fellner mit Toren in der 45. und 49. Spielminute an die gute Offensivleistung der Roten an. In der zweiten Hälfte des letzten Drittels erlitt das Spiel einen leichten Bruch nach einer Zwei Minuten-Strafe gegen die Red Hocks. Nach einer Minute Unterzahl ohne Gegentor musste dann auch ein Lilienthaler auf die Strafbank und kurz nachdem beide Seiten wieder komplett waren, legte Kapitän Marco Tobisch das 12:1 nach. Den Kauferinger Schlusspunkt setzte Ricardo Wipfler mit einer starken Einzelleistung, doch in den letzten Sekunden gelang auch Lilienthal ein weiteres Tor – 13:2 war somit der Endstand.
„Phasenweise haben wir unser Offensivspiel gut aufgezogen, aber es gab zu viele Minuten, in denen wir zu ungeduldig gespielt und Ballbesitz leichtfertig weggegeben haben“, merkte Marco Tobisch nach der Partie kritisch an. „Nichtdestotrotz: Für unsere Fans war das heute ein toller Abschluss und die 13 Tore können sich definitiv sehen lassen.“
Mit einem Sieg am Samstagabend (Anpfiff 18 Uhr) könnten die Red Hocks den Klassenerhalt bereits perfekt machen. Sollte Lilienthal das Comeback gelingen und gewinnen die Wölfe ihr Samstags-Heimspiel, würde am Sonntag ein Entscheidungsspiel (14 Uhr) folgen – dessen Sieger hätte das Bundesliga-Ticket für nächste Saison dann endgültig in der Tasche. (pm-ext/vflredhockskaufering)