In einem bayerischen Finale haben die Red Hocks und der FC Stern München wie schon wenige Wochen zuvor bei der U17 die deutsche Meisterschaft unter sich ausgemacht. Im Endspiel der U15 Junioren in Hannover setzte sich erneut die Mannschaft vom Lech durch, diesmal mit 7:3. Es ist der siebte nationale Titel für eine Kauferinger Floorballnachwuchsmannschaft.
Kaufering hatte nach einem blitzsauberen Start samt einem 16:6 über Floorball Griedel und einem 15:2 gegen BW 96 Schenefeld gegen den SC DHfK Leipzig eine 5:3-Führung fünf Minuten vor Schluss nicht über die Zeit gebracht. Erst kassierten die Red Hocks den schnellen Anschluss, dann zwei vermeidbare Strafen, die erst zum Ausgleich (38.) und dann zur 5:6-Overtime-Niederlage (40.+1.) führten.
Als Gruppenzweite hielten die Red Hocks ihre Chancen auf den Titel am Leben. Mit den Erfahrungen aus ihren beiden Niederlagen und als vermeintliche Underdogs sollten sie am nächsten Tag einen bärenstarken Lauf hinlegen.
Dabei war das Team nach dem verlorenen Gruppensieg zunächst durchaus geknickt, schildert Trainer Norman Krevet. „Noch dazu mussten wir kurzfristig auf zwei starke Spieler verzichten, sodass wir an den Reihen herumprobieren mussten, das war nicht ganz einfach.“ Doch habe sich sein Team pünktlich zum Halbfinale wieder Stück für Stück aufgerappelt.
Favoriten im Halbfinale überrannt
Dort wurde Bonn, das sowohl individuell als auch als Team am Samstag den stärksten Eindruck hinterlassen hatte, von den Red Hocks vor allem in der ersten Halbzeit phasenweise überrannt. John Blümke auf Ferdinand Reichenberger, diese Kombination sorgte für die ersten drei Kauferinger Treffer (3., 8., 11.). Bonn schien seine Frische über Nacht eingebüßt zu haben, Niklas Schweyer und Gregor Denk legten in nicht einmal 30 Sekunden bis auf 5:0 nach. „Wir waren top aufgelegt“, lobt Coach Krevet. Erneut Schweyer (15.) und Jonas Rubenwolf (18.) bauten den Vorsprung sogar noch aus, ehe Bonns Offensive sich zurück meldete.
Wozu die Dragons fähig sind, blitzte zur Pause noch auf, doch weil Kaufering auch in der zweiten Halbzeit stabil verteidigte und Torwart Dominik Fellner zur Stelle war, zogen die Red Hocks mit 11:5 ins Finale ein.
Dort war beiden Teams das zehrende Programm anzumerken, der pure Wille musste die fehlende Frische wettmachen. Kaufering lief sich einige Male an der Bande fest und ermöglichte damit Münchener Konter. „Im bayerischen Derby um Gold hat uns Stern nochmal einiges abverlangt“, schnauft Kauferings Coach Krevet durch. Die wenigen sich bietenden Chancen nutzten seine Red Hocks aber. Nachdem Imo Ziemendorf per Gewaltschuss (19.) das zwischenzeitliche Kauferinger 2:0 durch Niklas Schweyer (12.) nach einem abgefangenen Pass und Gregor Denk mit einem Abschluss aus der Mitte (19.) beantwortet hatte, wurschtelte Jonathan Krevet den Ball noch vor der Pause aus spitzem Winkel zum 3:1 ins Tor.
Schnelle Vorentscheidung
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte lief mehr für die Roten zusammen: Blümke nutzte erst ein Powerplay (22.) und dann einen Penalty (23.). Spätestens, nachdem er in Unterzahl auf 6:1 stellte (27.), war eine Vorentscheidung gefallen. Dennis Häbel (28.) und Seeman (36.) verkürzten noch, Denks 7:3 war aber der Schlusspunkt (37.) – der Titel des deutschen U15-Meisters ging zum zweiten Mal nach 2018 an die Red Hocks.
„Wir hatten nach der Coronapause wenig Vorstellungen, wie stark die Teams der anderen Regionen sind, haben den Pokal aufgrund unserer eigenen starken Saison schon in den Blick genommen“, freut sich Kauferings Trainer Krevet. „Dank geht an Hannover 96 als Ausrichter für das gelungene Floorballfest, wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.“ (Floorball Deutschland)