Zwei Tore, zwei Vorlagen: Moritz Leonhardt feiert starkes Debüt im Nationalteam
Besser kann ein Debüt in der Nationalmannschaft kaum laufen: Moritz Leonhardt, Bundesligafloorballer der Red Hocks Kaufering, durfte Ende April erstmals in Schwarz-Rot-Gold auflaufen und traf gegen Österreich gleich doppelt. Gegen Belgien ließ der 22-Jährige zwei Torvorlagen folgen und sprach anschließend von einem erfolgreichen Wochenende.
„Nationalhymne singen ist schon etwas Schönes. Es gab viele gute Momente, die ich am Wochenende genießen durfte“, freut sich der Debütant. Er ist nach dem Abschied von Maxi Falkenberger aus der Nationalmannschaft 2018 der erste Spieler der Red Hocks, der nun wieder für die deutsche A-Mannschaft ran durfte.
Und das recht erfolgreich: Neben einem Training standen beim Zusammenzug in Naumburg (Sachsen-Anhalt) auch drei Testspiele auf dem Programm – gespielt wurde im Rahmen eines Freundschaftsturniers, dem Euroville Cup, gegen Österreich, Belgien und die deutsche U23. Nach dem mäßigen Auftakt gegen den eigenen Nachwuchs (8:6) wollte die Mannschaft von Headcoach Martin Brückner gegen Österreich eine Leistungssteigerung zeigen und das gelang – auch mit der Hilfe von Leonhardt: „Offensiv konnte ich viel Gutes zum Spiel beitragen, defensiv habe ich aus meiner Sicht auch ordentlich gearbeitet. Unsere Reihe ist mit einer 5:0-Bilanz (fünf geschossen, keines kassiert, Anm. d. Red.) aus dem Spiel gegangen“, bilanziert Leonhardt. Seinem Fünferblock gehörten neben Rekordnationalspieler und Kapitän Tim Böttcher die Holzbüttgener Nils Hofferbert, Leo Häfner und Jannik Heinen an. „Das hat echt richtig Spaß gemacht, mit den Jungs zu zocken“, sagt Moritz Leonhardt, der aus der Jugend des FC Stern München stammt. Deutschland besiegte Österreich mit 9:1, der Topscorer der Red Hocks schoss zwei Tore, davon vor allem eines aus der Distanz durchaus sehenswert. Beim zweiten musste er nach mustergültiger Vorarbeit von Jan Berbig nur noch die Kelle hinhalten.
Die starken Eindrücke konnte der 22-Jährige auch tags darauf gegen Belgien bestätigen. Bei vielen gelungenen Offensivaktionen ließ Leonhardt immer wieder seine Qualitäten aufblitzen und setzte auch Nebenmann Hofferbert bei dessen Toren zweimal entscheidend in Szene. Am Ende sicherte sich Deutschland mit einem 6:5-Sieg den ersten Platz beim Euroville Cup.
Eine Platzierung, die im Grunde nebensächlich ist. Wichtiger waren die Eindrücke für das Trainerteam, das den Fokus an diesem Wochenende aufs Offensivspiel gelegt hatte. Leonhardts Fazit hier: „Die Trainer haben eine klare Idee. Sie geben uns kleine Regeln oder auch Spielprinzipien mit auf dem Weg, sodass man immer etwas hat, woran man sich orientieren kann und trotzdem noch eine gewisse Freiheit hat.“
Nationalmannschaft im Wandel
Viele Stammkräfte hatten an diesem Wochenende übrigens gefehlt, unter anderem der gebürtige Landsberger und in St. Gallen (Schweiz) aktive Tino von Pritzbuer. Andere langjährige Teamstützen hatten sich nach der WM im Dezember aus dem Nationalteam verabschiedet, darunter auch Mannschaftslegende Erik Schuschwary, mit dessen Trikot Leonhardt am Wochenende auflief. Ob sich das bald wiederholt und Moritz Leonhardt auf eine weitere Einladung hoffen darf? „Ich habe mich von Spiel zu Spiel gesteigert und rechne ich mir ganz gute Chancen aus, dass ich beim nächsten Mal wieder dabei sein darf“, so Leonhardt selbstbewusst.