Mit rund 55 Millionen Personen, die eine Reise von mindestens fünf Tagen unternommen haben, lag die Zahl der Urlaubsreisenden in Deutschland im Jahr 2019 so hoch wie nie zuvor. Wie steht es denn jetzt nach der Corona Pandemie um das Urlaubsverhalten der Deutschen, und insbesondere um das der Bayern? Über neue Trends und altbewährte Faustregeln.
Einreisebeschränkungen, Corona-Tests am Flughafen, Quarantäne-Vorlagen in Hotels und weitere Reiseeinschränkungen trübten für Viele die letzten Urlaubserlebnisse. Diesen Sommer muss jedoch keiner mehr zuhause bleiben und Studien zeigen auch, dass diesen Sommer kaum ein bayrischer Bürger mehr ,,Urlaub daheim“ machen möchte. Zu uns nach Bayern kommen im Vergleich zu 2022 auch wieder weniger Touristen, und das, obwohl letztes Jahr noch ein Plus von über 50 Prozent bezüglich touristischer Übernachtungen verzeichnet werden konnte Vereisen wollen 2023 aber über 70 % der Bürger ,,mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“.
Innerhalb Deutschlands ist die Nordsee noch ein beliebtes Ziel für Familien und Freundeskreise aus der breiten Mittelschicht, am meisten gebucht werden von dieser Zielgruppe , wie schon seit Jahrzehnten, Urlaube in Istrien, am Gardasee oder auf Mallorca*. Jedoch boomt beim wohlhabenderen Teil der Deutschen auch der Kreuzfahrt-Sektor immer mehr – dafür büßte die Karibik einiges an Pauschalreise-Buchungen ein. Neues Lieblingsfernreiseziel der Vielurlauber ist Dubai – auch viele Influencer und Personen des öffentlichen Lebens entdeckten die Stadt im letzten Jahr für sich. Thailand und die USA sind weitere Klassiker für die erste Fernreise nach Corona.
Das Urlaubsziel* soll hierbei möglichst schnell und gemütlich zu erreichen sein – nur 11% der Weltbevölkerung fliegen jährlich, oftmals nutzen Urlauber aus Angst vor langen Wartezeiten und ausfallenden Flügen oder dem Fliegen an sich Auto oder Zug als Transportmittel.
Der Flughafen Memmingen ist aufgrund seiner überschaubaren Größe beliebt, fliegt jedoch einige beliebte Reisziele wie die Türkei oder die Kanaren gar nicht an. Dann vor Ort, schätzen viele Familien die Flexibilität eines Autos – das Leihwagengeschäft* ist dementsprechend auch nicht eingeschlafen.
Jegliche Urlauber, die nicht an die Hauptferienzeiten gebunden sind, verreisen am liebsten dann, wenn Familien mit Schulkindern keine Zeit haben. Der März und der Oktober sind bei jungen Pärchen, Rentnern und Familien mit Kleinkindern beliebte Reisezeitfenster. In Bayern nutzen viele Reisende, die doch an Ferienzeiten gebunden sind, die letzten zwei Wochen der Sommerferien zum Reisen, da in diesem Zeitfenster in den meisten anderen Bundesländern schon wieder Schulbetrieb stattfindet und schon die Vergünstigungen der Nebensaison genutzt werden können.
Weite Teile der Republik möchten dem Süden des Landes diese Vorteilspostition nehmen und fordern Ferien zu gleichen Zeiten für alle.
Die Last-Minute Angebote bringen dieses Jahr preislich gesehen recht hohe Rabattierungen mit sich, vor allem für Reise in die Türkei und nach Griechenland – dies kommt jeglichen Festangestellten zu Gute, die aus Job Gründen spontan buchen müssen. Da es sich hierbei oft um Familienväter handelt, werden viele Pauschal-Reisen spontan abgeschlossen.
Zusammengefasst ist unser Reiseverhalten nach den Pandemie also wohl kaum als zurückhaltend, sondern eher als fordernd zu beschreiben. Möglichst schnell, mit möglichst wenig Aufwand zu den Möglichkeiten unserer Wahl, das fordern die Kunden – und der Tourismus muss liefern, denn das finanzielle Defizit der letzten Jahre muss aufgeholt werden. Diese Jahr steht also Kunden (zurück-)-Gewinnung im Vordergrund – man kann gespannt sein, welche Art des Reisens und welche Destinationen hier langfristig die Nase vorne haben. Und wird in diesem Wettbewerb der bayrische Nachhaltigkeits-Tourismus der Biobauernhöfe und Ferienwohnungen* seinen Platz finden können ?
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